Geistliches Wort zur Lage in der Osterzeit

Dient einander als gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat!

1. Petrus 4,10

Liebe Schwestern und Brüder,
wir leben in einer eigenartigen Situation – das merken Sie auch dieses Mal wieder an unserer Website. Alle Versammlungen werden leider weiterhin ausfallen müssen. Unser gemeinsames Gemeindeleben fährt momentan nur „auf Sparflamme“. Eine Ausnahme werden wohl in naher Zukunft die Gottesdienste in unseren Kirchen bilden. 

Allen Einschränkungen und Nöten zum Trotz – es gibt auch Grund zum Danken. Lasst uns das Danken nicht vergessen! Dank für jeden Tag, an dem wir leben dürfen; Dank für den Frühling; Dank für die gute Versorgung hier in Deutschland; Dank für die vielen Möglichkeiten, die wir haben, trotz aller Kontakteinschränkungen miteinander verbunden zu bleiben.
Danken möchte auch ich – allen Mitgliedern unserer Gemeinde, die sich in den letzten Wochen mit ihren Gaben und Kräften trotz allem eingebracht haben – oft auf sehr kreative Art und Weise. Das obige Bibelwort zum Monat Mai erinnert uns daran, was das Wesen der Kirche Jesu Christi und unserer Gemeinschaft ist: „Dient einander!“
Womit kann ich, gerade jetzt, dienen? Mit Hilfe beim Einkauf? Mit einem freundlichen Anruf – oder mal wieder mit einem richtigen Brief? Mit Musik, die andere fröhlich macht! Oder damit, dass ich wirklich Rücksicht nehme auf alle Älteren und Gefährdeten und mich an die Verordnungen unserer Regierung halte – auch, wenn es mir schwer fällt.
„Vielfältig“ sind die Gaben, die jeder von Gott bekommen hat – lasst sie uns unbeirrt und in Liebe ausüben. Das Dienen macht uns frei; frei vom Drehen um uns selbst und um unsere eigenen Sorgen. Gott hat uns dazu berufen, Ihm zu dienen. Das ist unsere Freude. Er sorgt für uns – wir gehören Ihm und dienen Ihm. Das macht uns frei. Und so führen wir unser Leben in der Nachfolge Jesu – auch zu Corona-Zeiten.
Und doch beschäftigt uns natürlich die Frage: Wie geht es weiter? Wie kann unser alltägliches Leben, auch als Gemeinde, in den nächsten Wochen und Monaten aussehen? Auf diese drängenden Fragen gibt es leider immernoch keine sicheren Antworten. In vielen Dingen fahren wir zur Zeit bloß auf kurze Sicht und müssen Entscheidungen sehr kurzfristig treffen. Ich bitte Sie darin weiterhin um Ihre Nachsicht und um Geduld. Bei persönlichen Fragen wenden Sie sich gerne telefonisch an uns!

Ich habe über das Dienen geschrieben – jeder mit der Gabe, die er hat. Eine Gabe hat Gott uns allen gegeben, mit der wir Ihm und einander dienen können. Ja, darin besteht sogar der wichtigste und höchste Dienst jedes Christen: das Gebet. Ich bitte alle, in dieser Zeit besonders füreinander zu beten. Im Gebet liegt all unsere Hoffnung und alle Kraft unseres Glaubens. Darum lade ich jeden herzlich dazu ein, mit mir weiter zu beten: Jeden Mittag um 12 Uhr beim Geläut der Glocken ein Vaterunser – kurz und bündig. Jeden Abend, etwa um 20 Uhr, einen Psalm – in der Osterzeit empfehle ich Psalm 118 (im Gesangbuch Nr. 747). Außerdem möchte ich weiterhin jeden Tag um 18 Uhr für unsere Gemeinde und Stadt beten. Wer mir dazu Gebetsanliegen schicken möchte, darf das gerne auf meine Emailadresse tun (tobias.liebscher@evlks.de).

Der auferstandene Herr bewahre Sie und Ihre Familien im Vertrauen auf Seine Liebe. Wir glauben an den, der der Sieger ist über den Tod und über alles Böse. In diesem Sinne: Bleiben Sie nicht nur gesund – sondern bleiben Sie vor allem auch frei!

Ihr Pfr. Tobias Liebscher